größten
HiFi-Sünden
Manchmal liegen nur ein paar Handgriffe und Kniffe zwischen
der HiFi-Hölle und himmlischem Hörvergnügen. STEREO hat ein
Register der verbreitetsten Sünden zusammengestellt
von Matthias Böde
S
chon klar,was Sie,liebe Leser,in dieser
Geschichte sehen, ist HiFi-Fans nicht
neu. Und dennoch sehen w ir nicht zu-
letzt bei unseren Hausbesuchen im Rahmen
des Personal Service immer wieder diesel-
ben Fehler in den Ketten. Manche bedürfen
nur etwas Aufmerksamkeit, andere geringer
Investitionen. Kosten tun sie alle - nämlich
Klangqualität. STEREO stellt deshalb die sie-
ben größten Verfehlungen in einem Register
der HiFi-Sünden zusammen, damit Sie Ihre
Anlage überprüfen und auf den Pfad derTu-
gend führen können.
HIFI-SÜNDE №1
N ic h t au f d ie
Polung ach ten
S
teckt der Netzstecker falsch herum in
der Dose, hat der Klangteufel was zu la-
chen. Man mag es kaum glauben, aber viele
HiFi-Fans verzichten gleich von Beginn an
auf jede Menge Klangqualität. Unwissenheit
sollte kaum noch der Grund dafür sein. STE-
REO hat bereits öfter über den richtigen
Dreh berichtet. Eher schon Ignoranz ge-
paart mit Bequemlichkeit. „So wichtig wird
das schon nicht sein“ , lautet die meistge-
brauchte Ausrede. Ist es aber doch!
Die Chance besteht 50:50, dass der Ste-
cker so herum eingesteckt wurde, dass sich
ein unnötig hohes Potenzial gegen Masse er-
gibt. das dann über die NF-Verbindungen
nach Ausgleich sucht und dabei die räumli-
che Abbildung sowie die Natürlichkeit der
Klangfarben zum Teil erheblich vermindert.
Das dort geschilderte Beispiel mag ein be-
sonders krasses sein. Doch praktisch jede
Komponente
reagiert
mit
Klangverlust,
wenn der falsche Steckerpin auf der Netz-
phase Hegt.
Aber woher soll man auch wissen, welche
Steckerposition die optimale ist? Die Her-
steller, die sonst nicht müde werden, den
exzeptionellen Klang ihrer Geräte zu be-
schwören, lassen einen in diesem wichtigen
Punkt meist im Regen stehen. Nur wenige
warnen etwa mit einer Display-Anzeige
oder einem Lämpchen vor dem klang-
schmälernden Drehwurm. Manche markie-
ren wenigstens an der Netzeingangsbuchse
die Phasenseite. Das hilft schon, weil man
dann
mit
einem
simplen
Phasenprüfer
schnell die korrekte Steckerstellung über-
prüfen kann. Doch auch solch einfach zu ge-
bende Hinweise sind die Ausnahme.
Sie zählen auch zu den Betroffenen? Dann
können Sie dem Phasenteufel zum Beispiel
mit einem Multimeter zu Leibe rücken und
das geringere Potenzial für jede Komponen-
te per Messung einzeln bestimmen - bei ab-
geklebtem Schutzkontakt des Steckers eine
Spitze an die Gerätemasse, die andere an
Audionets Vorverstärker PRE1 G2 schlägt bei
falschphasigem Anschluss mit dieser Display-
Meldung Alarm. Leider noch die Ausnahme
Achtlosigkeit kann eine hohe Investition klanglich
entwerten. Vergewissern Sie sich bei jedem Gerät
der optimalen Steckerposition in der Dose
den Schutzkontakt der Steckdose. Oder Sie
hören es sich einfach an.
Kabeln Sie dazu alle überflüssigen Cinch-
Verbindungen ab und starten Sie mit dem
CD-Player. Spielen Sie einen räumlich und
natürlich aufgenommenen Titel an. Wieder-
holen Sie die Passage mit umgedrehtem
Netzstecker. Klingt's nun enger und flacher
oder freier und tiefer? Jetzt wissen Sie
Bescheid.Klangtuning im Handumdrehen.
HIFI-SÜNDE №2
D en falsch en
S ta n d o rt haben
Z
ugegeben, dass uns jemand seine Anla-
ge auf einer umgedrehten Getränkekis-
te präsentierte, ist noch nicht vorgekom-
men Aber auch viele andere Plätze sind für
sensible HiFi-Komponenten nicht die pas-
sende Umgebung: kräftig resonierende Re-
56 STEREO H IF I-T U N IN G
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